Wolfgang Helfferich - Kunst am Bau - Kunst im öffentlichen Raum

Mit seinen Arbeiten im öffentlichen Raum, seiner Kunst am Bau, zeigt der Künstler seine besondere Fähigkeit über das einzelne Objekt hinaus zu denken, über die solitäre Skulptur hinaus zu arbeiten. Seine Installationen schaffen neue Sichten, verändern Wahrnehmungen und fordern den Betrachter auf, Raum und Zeit zu hinterfragen, sich mit diesem Ort der Kunst neu auseinanderzusetzen. So gelingt es Helfferich mit seinen Arbeiten in den öffentlichen Räumen Sichtbares nicht sofort als gegeben hinzunehmen, sondern tiefere (Ein)blicke zu gewähren, gewohnte Perspektiven zu verlassen, sogar Emotionen zuzulassen, die an diesen Orten vorher wahrscheinlich nicht möglich waren. Dass der Künstler dies immer wieder erreicht, an den unterschiedlichsten Orten mit verschiedensten Vorbedingungen, liegt natürlich auch an seiner Erfahrung im Arbeiten mit dem Werkstoff Glas, an seinem souveränen Umgang mit der Formgebung und der Konstruktion und natürlich an seiner großen kreativen Inspiration. Helfferich schafft Transformationen aus Glas, Stahl, Beton – er schafft neue Räume.
Für Helfferich ist die Kunst im öffentlcihen Raum, die "Kunst am Bau" immer auch Dialog mit der Archtitektur und dem Umfeld. Eigens für diesen Raum, für diesen Ort entworfen; immer in Auseinandersetzung mit der Umgebung, der Form und dem Zweck des Gebäudes.

 

Vertiefende Informationen zum Themenkomplex "Kunst am Bau" finden Sie hier:
Kunst am Bau - BBK Rheinland-Pfalz
Kunst und Bau in Rheinland-Pfalz
Leitfaden Kunst am Bau

OBJEKT IN DER UMSETZUNGSPHASE

Beyond the Door
2 Abschiedsräume im Neubau Haus D, Klinikum Ludwigshafen - 2023/24 in der Modellansicht und Materialbeispiele

 

Meine Räume sind konzipiert, um einen Ort der Hoffnung, des Lichts und des Friedens zu schaffen. Die Gestaltungen fokussieren sich bewusst auf die letzte Reise, symbolisiert durch sanfte Muster und Farbgebungen, die Übergänge beschreiben oder durch holographisch wirkende Glasskulpturen mit eingearbeiteten Textzeilen, die inhaltlich wahrnehm-bar sind oder nur als visuelle Erfahrung wirken können. Das Raumdesign ist minimalistisch, reduziert und schafft somit eine ruhige, fokussierte Atmosphäre. Die Glasgestaltung im Erdgeschoss vor dem Fenster wie auch die Glasskulptur im 3. Obergeschoss sind durch ihre Dreidimen-sionalität, ihre schimmernde Präsenz ein zentraler Punkt für emotionale Aspekte in den Räumen. Durch die mögliche Aussicht auf einen Frieden, eine Hoffnung, vielleicht ein Wiedersehen, die durch meine Gestaltungen betont werden sollen, kann für die im Raum Abschied Nehmenden ein transzendentaler Übergang in eine spirituelle Dimension entstehen.

 

Das Fenster, als Medium der Übergänge, fungiert als Schnittstelle zwischen den Innen- und Außenbereichen, zwischen Wärme und Kälte, zwischen Helligkeit und Dunkelheit. In diesem Kontext erlangt es symbolische Bedeutung und spiegelt in gewisser Weise die Dualität von Leben und Tod wider.

Modellansicht - Abschiedsraum im EG
Detailausschnitt aus dem Modell - Raum im EG
Detailsansicht aus dem Modell - Raum EG
Detailansicht - Materialauswahl und seine Wirkung
Modellansicht - Abschiedsraum im 3 OG
Detailansicht - Materialauswahl und seine Wirkung
Detailansicht - Materialauswahl und seine Wirkung

AUSGEZEICHNETE UND REALISIERTE OBJEKTE

FarbSpiel – ZeitRäume
Kita Paukenzwerge, Mülheim-Kärlich - 2021

 

Die Schaffung von bestimmten Zonen und Flächen als Ordnungs- und Orientierungsprinzip sollte insbesondere in einer Kindertagesstätte nicht zu Aus- oder Abgrenzungen führen. Vielmehr sollten Installationen geschaffen werden, die Hinweise auf Altersgruppen und kollektive Räume geben und dazu anregen, spielerisch den eigenen Kosmos zu entdecken. Darüber hinaus sollten sie Spannung erzeugen und Lust machen, auch die Kommunikation und die Begegnung mit benachbarten Bereichen zu suchen. Als einziger Durchgang ist eine freistehende Konstruktion vorgesehen, die „Zeit-Räume“ überbrückt und als ungeregelte, konkave Form auch Refugien für kleinere Gruppen schaffen kann. Natürlich gäbe es die Möglichkeit weitere „Zeit-Räume-Wechsel“ zu schaffen, zum Beispiel mit „Entdeckungs-Rutschbahnen“ über die die Kinder in die benachbarten Altersgruppen und Kollektivräume gelangen können.

 

Die Grundidee meiner Installation fußt auf dem Gedanken, dass Farben als Metapher für ZEIT, RÄUME und GRUPPEN zum Einsatz kommen und eine inspirierend-didaktische und Erkenntnis weckende Funktionalität erhalten. Das sich verändernde Licht, projiziert die Farben der Glasflächen auf Boden und Umfeld, die Farben verändern sich, mischen sich zu neuen Farbtönen und -mustern. Es entsteht in gewisser Weise eine lebendige Farbenlehre, die die Kinder wahrnehmen und ihnen so auch im Idealfall einen ersten Zugang zu Kunst und Physik vermitteln kann.

Farbmischung und Raumgefühl spielerisch umgesetzt.
Außenbereich spielerisch unterteilt
Überlagerte Grundfarben ergeben in der Durchsicht Mischfarben
Übersichtlicher Durchlassbereich zu den weiteren Außenräumen

Die Archetypen der Mobilität
Parkhaus am Runden Turm, Andernach - 2021

 

Mensch und Maschine, in diesem Falle das Automobil, werden künstlerisch in archetypische Formen gebracht. Auf das Wesentliche reduziert befinden sie sich in einer geradezu theatralischen Beziehung zu einander. Die Gesamtskulp- tur, die überdimensionierte „Menschform“ einerseits und die total sezierte „Karosserieform“ andererseits, sind die künstlerischen Elemente, die in eine Interaktion des scheinbar Gegensätzlichen treten. Auf den Betrachter wirkt die „Menschform“ wie der athletische Mittelpunkt, vielleicht sogar wie ein Koloss (von road-os), der die Maschine stemmt und schließlich beherrscht. Die Skulptur gibt aber auch neben der „wer beherrscht wen“- Assoziation weitere bewegende“ Denkanstöße.

 

Das So weist sie auf Beschränkungen in Raum und Zeit hin oder auf das Verhältnis zwischen Freiheit, freier Bewegung und Begrenzung – (vielleicht stellt sie gar die Frage nach der Conditio humana). Also ist das Kunstobjekt nicht nur visuell-attraktiver und ästhetischer Blickpunkt sondern vielmehr auch die künstlerische Expression zum Themenkomplex Mensch, Maschine, Mobilität.

Mensch und Maschine - Parkhaus am Runden Turm, Andernach
Schwebende Menschenskulptur
Die Distanz in den Innenraum des Parkhauses mußte mit einem großen Kran überbrückt werden.
Opel-B-Kadett wird auf 4m hohe Menschskulptur montiert
Opel-B-Kadett wird auf 4m hohe Menschskulptur montiert
Der Künstler sitz ein letztes mal im Opel-B-Kadett
Opel-B-Kadett ruht auf einer 4m hohen Menschskulptur

Drei-Säulenwerk-Symbiose
Gebäudeensemble von Kirche- und ehemaliger Bildungsstätte der Gemeinde, Selters, 2020

 

Die Präsentationsunterbauten, ebenso als gestaltende Elemente zu betrachten sind aus Cortenstahl (ein Stahlblech, welches sich durch  Korrosion nicht zersetzt, sondern vor der Witterung schützt). Die Traverse-Säule besteht aus 10 sekurisierten Glasscheiben (Sicherheitsglas). Diese sind mittels verdeckter Verschraubung kompakt und kraftschlüssig verbunden. In deren geschützten Zwischenräumen addieren sich dezent, farblich, abgesetzte Applikationen, die in der seitlichen Ansicht eine interessante Perspektive erzeugen und an den Kanten entsprechend reflektieren.

 

Das Gewicht der Säule ist spürbar, andererseits wirkt dem die gläserne Transparenz der Masse spielerisch entgegen und gibt somit einem zusätzlichen Spannungsfeld Raum.

Ausgezeichnet: "Drei-Säulenwerk-Symbiose", Gebäudeensemble von Kirche- und ehemaliger Bildungsstätte der Gemeinde, Selters
"Drei-Säulenwerk-Symbiose", Detail
"Drei-Säulenwerk-Symbiose", Detail
"Drei-Säulenwerk-Symbiose", illuminiert

"Pfad der Sinne - die labyrinthische Transformation"
Bürgerhaus Wirges, 2018

 

Die Reduktion auf das Wesentliche soll zur einer Schärfung der Sinne führen. Dadurch ist ein essentielles Kriterium der Wahrnehmungs- fähigkeit durch die vordergründige Reizung vieler Sinne obsolet.

 

Begeht man meinen „Pfad der Sinne“, gelangt man in eine labyrin- thische Transformation, die im „Nichts“ beginnt und im „Nichts“ endet. Als Weg aber erkennbar und nachspürbar in Labyrinthe aus farbigen und transparenten Glaselementen führt, die den Besucher dazu bringen, die Geradlinigkeit zu verlassen, um dem „Erlebnis“ weiter folgen zu können, gemäß der philosophischen Erkenntnis, dass auch der Umweg das Ziel sein kann.

Ausgezeichnet: "Pfad der Sinne – labyrinthische Transformation", Wirges
"Pfad der Sinne – labyrinthische Transformation", Detail
"Pfad der Sinne – labyrinthische Transformation", Detail
"Pfad der Sinne – labyrinthische Transformation", Detail mit Besucher

Lichtsäule mit Windspiel
Ausgezeichnet und realisiert für die Sporthalle Römerbad in Rheinzabern, 2012

 

Ziel dieser Kunst-am-Bau-Arbeit war es, ein künstlerisch umgesetztes, weit sichtbares Erkennungsmerkmal für die neue Sporthalle "Römerbad" in Rheinzabern zu schaffen, das auch als "Wege-Leit-System" dient. Der Name der Sportstätte sollte in das Kunstobjekt integriert werden.

Den oberen Abschluss der künstlerischen Ausarbeitung bildet eine dynamisch stilisierte Figur auf einem farbig laminierten Glassockel als Windspiel.

Ausgezeichnet: "Lichtsäule mit Windspiel", Sporthalle Römerbad, Rheinzabern
"Lichtsäule mit Windspiel"
"Lichtsäule mit Windspiel", beleuchtet, abends
"Lichtsäule mit Windspiel", beleuchtet, nachts

"Kunst am Bau - Objekt"
Giebelwaldhalle, Mudersbach, 2011

 

Beton und Cortenstahl sind die typischen Grobbau-Werkstoffe, die hier den Rahmen für die künstlerische Gesamtgestaltung bilden.

 

Die abstrakten Cortenstahlfiguren greifen auf eine dynamische Weise die Themen, „Sport, Musik und Theater“ auf. Sie suggerieren Lebhaft- igkeit, Freude und Muse und verweisen auf die Nutzung dieser Mehrzweckhalle. Die Köpfe der Figuren sind mit gestaffelten, ovalen Plexiglasplatten bestückt in denen sich das Tageslicht irisierend reflektiert.

 

Bei Dämmerung und Dunkelheit, sorgt künstliches Licht, welches auf die Köpfe ausgerichtet ist, für zusätzliche stimmungsvolle Effekte.

Ausgezeichnet: Kunstobjekt für Giebelwaldhalle in Mudersbach
Giebelwaldhalle beleuchtet, Detail
Giebelwalshalle, Detail
Giebelwaldhalle , seitlich

Spiralischer Lichtfang
Messeverwaltung Pirmasens, 2009

 

Beton und Zinkblech sind die typischen Grobbau-Werkstoffe und sind hier der Rahmen für künstlerische Glasgestaltung. Sichtbeton und Glas ergänzen sich zu einer idealen Symbiose aus massivem und gleichzeitig transparentem Erscheinungsbild.
Der visuelle Effekt der Glasinstallation ist einem Hologramm ähnlich, durch Moirree-Effekte und durch überlagernde Linien und Reflexionen entsteht ein sich ständig veränderndes Bild für den Betrachter.

Ausgezeichnet: "Spiralischer Lichtfang", Messeverwaltung Pirmasens
Detail: "Spiralischer Lichtfang", grün
Detail: "Spiralischer Lichtfang", rot
Detail: "Spiralischer Lichtfang", blau

Wellenförmige Glasstele
Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Pfalz, Kaiserslautern, 2007

 

Gerippe: Kastenrohrkonstruktion, Bekleidung: Cortenstahl korrodiert, Inlet: laminiertes Floatglas

Interpretation: Metall u. Glas sind elementare Werkstoffe derer sich das klassische Handwerk bedient. Dem Objekt liegt das „künstlerisch Erdachte und meisterlich Gemachte“ zu Grunde und schlägt somit den Bogen vom Handwerk via Kunsthandwerk - zur Kunst. Die Skulptur in einem der 4 Innenhöfe des Gebäudekomplexes ist von allen Seiten und auf allen Ebenen gut sichtbar. Die umgebenen Glasfronten reflektieren das Objekt in vielen Facetten, so dass teilweise der Eindruck eines Skulpturensembles entsteht. Bei Dämmerung u. Dunkelheit sorgt die verborgene Illuminierung für zusätzliche, reizvolle Effekte.

Ausgezeichnet: Wellenförmige Glasstele am Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Pfalz, Kaiserslautern
Glasstele HWK Kaiserslautern, illuminiert
Glasstele HWK Kaiserslautern, illuminiert
Glasstele HWK Kaiserslautern, illuminiert, Detail

"Meditative Installation"
Mannlich Realschule, Zweibrücken, 2007

 

Das Licht-Wand-Objekt erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe und Foyer und schafft durch seine Dreidimensionalität und mit
den Lichteffekten eine meditative, positiv aufgeladene Atmosphäre.

 

Zum Einsatz kommen korridiertes Cortenstahl für die Blenden. Die Inlays sind aus laminiertem Floatglas.
Beleuchtung: Sidelightanlage.

Ausgezeichnet: "Meditative Installation", Ausschnitt im Treppenhaus in der Mannlich Realschule, Zweibrücken
"Meditative Installation" im Foyer
"Meditative Installation", Ausschnitt, beleuchtet
"Meditative Installation", Detail

Drei-Tafelwerk
Ausgezeichnet und realisiert für die Dreifeldsporthalle in Speyer Nord, 2002

 

Die scheinbar gefällige Darstellungen von Sport treibenden Personen, lassen bei näherer Betrachtung erkennen, dass sie nur durch breitere und schmalere Streifenverläufe der Cortenstahlapplikationen Kontur annehmen. Auf diese Weise wird der Spagat über die Abstraktion realistischer Darstellung erreicht.

Ausgezeichnet: "Drei-Tafelwerk", Dreifeldsporthalle, Speyer
Dreifeldsporthalle, Speyer
Dreifeldsporthalle, Speyer, Detail
Dreifeldsporthalle, Speyer, Detail